Catherine Booth (1829 - 1890)

„Die besten Männer in meiner Armee sind die Frauen.“ 
- Zitat vom Ehemann William Booth

Mitbegründerin der Heilsarmee

Catherine Booth, geboren Mumford, wurde im Januar 1829 in Ashbourne, in der Grafschaft Derbyshire (England), geboren. Sie war ein ernstes und einfühlsames Mädchen, das von ihrem Vater, einem methodistischen Laienprediger, und ihrer tief religiösen Mutter eine solide christliche Erziehung bekam. Catherine hatte ihre Bibel im Alter von zwölf Jahren achtmal durchgelesen. 

Mit vierzehn wurde sie schwer krank und war ans Bett gefesselt, aber ihr Verstand war außergewöhnlich lebendig und da sie über die Gefahren von Alkohol besorgt war, schrieb sie Artikel für eine Zeitschrift der Abstinenzbewegung. Mit sechzehn engagierte sie sich gänzlich im Dienste Gottes.

Zusammenarbeit

Im Jahr 1844 zog die Familie nach London und Catherine wurde ein aktives Mitglied der Methodistenkirche in Brixton. Dort lernte sie William Booth kennen und ihre herzliche Freundschaft führte im Juni 1855 zur Heirat. Obwohl sie sich aktiv an seiner ganzen missionarischen Arbeit beteiligte, viele Schwierigkeiten erlitt und gleichzeitig eine große Familie erzog, erlangte sie einen eigenen Ruf als hervorragende Sprecherin und Aktivistin, insbesondere für die Rechte von Frauen und Kindern. Sie und William trennten sich von der Gemeinschaft der Methodisten, die mit ihrem religiösen Eifer nicht sympathisierten, und gründeten im Londoner Bezirk East End schließlich „Die Christliche Mission“ [The Christian Mission]. Sie widmeten sich der Verkündigung des Evangeliums und der Arbeit für eine soziale Reform, der sie sich im Dienste für Gott und Menschen verpflichteten

Suppe und Erlösung

Catherine gründete Verkaufsstellen unter dem Motto „Essen-für-Millionen“ [Food-for-the-Million], in denen die Armen eine billige Mahlzeit kaufen konnten und an Weihnachten das Essen an hunderte bedürftige Familien verteilt wurde. Eine ihrer Kampagnen „Ausbeutung der Arbeitskraft“ richtete sich gegen den Missbrauch von Frauen und Kindern. Sie deckte auf, dass Frauen mit geröteten Augen elf Stunden am Tag in schlecht beleuchteten Miethäusern für einen Lohn von neun Pennys nähten, während ein Mann mit ähnlicher Arbeit in einer Fabrik fünfmal so viel verdiente. Sie erfuhr, dass der Einsatz gefährlicher Substanzen in der Streichholzindustrie viele frühe Todesfälle der Arbeiter, besonders der Frauen, verursachte. Catherine und andere versuchten, die Arbeitgeber zu konfrontieren, damit sie höhere Löhne zahlen und bessere Arbeitsbedingungen für diese Frauen schaffen. 

Als überzeugende Rednerin der Ausgestoßenen der Gesellschaft war sie auch in der Lage, die Aufmerksamkeit und die finanzielle Unterstützung der Wohlhabenden für die gemeinnützige Arbeit der Mission zu gewinnen. Im Jahr 1885 nahm sie an einer Kampagne teil, die zur Verabschiedung der Gesetzesänderung des Strafrechts führte, das junge Mädchen schützte, indem das Mündigkeitsalter auf 16 Jahre angehoben wurde. 

Die besten Männer?

Als die Bewegung 1878 den neuen Namen „Die Heilsarmee“ [The Salvation Army] annahm, genossen die weiblichen Offiziere die gleichen Rechte wie die Männer. Dies verursachte zunächst viel Feindseligkeit, da wie allgemein angenommen der Platz der Frauen zu Hause war. Aber das Beispiel von Catherine war außergewöhnlich. Trotz schlechter Gesundheit und einer Arbeitsbelastung, die viele Männer gebrochen hätte, zog sie acht Kinder groß, die alle aktiv an der Arbeit der Heilsarmee teilnahmen. Catherine Booth war maßgeblich an der Gründung der Bewegung beteiligt und trug zur Formulierung ihrer Grundprinzipien der Aktivität und ihrer Position in Glaubenssachen bei. Wenn es um weniger wichtige Sachen ging, entwarf sie ebenso eine Flagge und Hüte für die Damen (später als „Hallelujabonnet“ bezeichnet, Anm. d. Ü.), die diese mutigen Frauen und Mädchen, deren Engagement sie oftmals unter den hemmungslosen Elementen der Gesellschaft in Gefahr brachte, seit vielen Jahren unverkennbar als „Heilsprediger“ [Salvationists] auszeichneten. 

Catherine starb im Oktober 1890 im Alter von 61 Jahren an Krebs. Eine kleine Gedenktafel hängt über der Tür des bescheidenen Hauses, in dem sie geboren wurde. Doch wahrscheinlich kam die beste Anerkennung von ihrem Ehemann. Obwohl er in früheren Jahren gegen die Vorstellung von einer aktiven Rolle von Frauen im Dienste des Evangeliums war, gab er im späteren Leben zu: 

„Die besten Männer in meiner Armee sind die Frauen.“

Für ihn war Catherine zweifellos die Beste von allen.
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