Wir haben das Verlangen zur Einigkeit zu streben, dennoch akzeptieren wir individuelle Unterschiede im Verständnis und sind ebenso bestrebt, die Richtigkeit unseres Verständnisses stets zu überprüfen. Keine Religion, keine Denomination, keine Organisation, keine Bewegung bzw. keine Gruppe hat nach unserem Verständnis das Monopol auf die Erlösung. Wir nennen gerne Geschwister in Christus alle, die wahre Buße getan haben und an Jesus als ihren persönlichen Erlöser glauben. Das Forschen der Bibel entspringt nicht nur aus reinem Interesse, sondern es ist der Sinn unseres Lebens. Es ist ein Wegweiser zu einer besseren Welt, auf die wir warten und um die wir beten: „… dein Reich komme“.
In ihrer Tätigkeit ist unsere Gemeinde sowohl nach ihnen als auch nach außen ausgerichtet. Das Hauptaugenmerk der Gemeindearbeit liegt auf dem Erforschen der Bibel, daher bemessen wir einer Predigt nicht die primäre Rolle. Viel wichtiger erscheint uns im Gottesdienst das gemeinsame Bibelstudium, in dem alle – unabhängig vom Alter und Geschlecht - aktiv teilnehmen können, sei es durch eigene Kommentare oder durch Vorlesen einer entsprechenden Bibelstelle. Das Studium selbst erfolgt im Sinne von Fragen und Antworten und zwar zu einem bestimmten Thema, das zuvor durch die Mehrheit gewählt wurde. Hierzu verwenden wir unterschiedlichste Hilfsmittel. Wir sind der Auffassung, dass das thematische Studium sinnvoller ist als die reine Textstudie. Wir verstehen die Bibel nicht als ein Lehrbuch im herkömmlichen Sinne, das den Schwierigkeitsgrad aufsteigend sortiert hat. Es handelt sich hierbei eher um ein Buch, in dem thematisch verbundene Texte an verschiedenen Stellen vorkommen.
Eine wichtige Rolle spielt bei uns auch die sogenannte Lob- und Zeugnisversammlung, in der über unsere täglichen Lebenserfahrungen berichtet wird. Obwohl wir uns hierzu immer einen Leittext heraussuchen, besteht dennoch für jeden die Möglichkeit, über seine persönlichen und gegenwärtigen Erlebnisse zu sprechen. Im Durchschnitt dreimal pro Monat halten die Gemeindeältesten ihre Predigten zu den frei gewählten Themen. Nach Bedarf laden wir auch noch verschiedene Reiseprediger ein.
Im Außenverhältnis ist jeder von uns aktiv, je nach seinen Möglichkeiten. Wir glauben, dass ein Bibelstudium nur Sinn macht, wenn es auf die Entwicklung des Charakters der Einzelperson einen positiven Einfluss hat. Jedem obliegt in seinem eigenen Ermessen, ob er als bekennender Christ der eigenen Familie, der direkten Nachbarschaft, dem Kollegen- oder Freundeskreis Unterstützung anbietet und sich einbringt. Wir vertreten die Auffassung, dass es uns heutzutage nicht möglich ist, allen notleidenden Menschen in der Welt zu helfen. Daher versuchen wir, zumindest die Bedürfnisse der nächsten Mitmenschen zu sehen und ihre Nöte zu lindern. Während oft in der Welt großen Aktionen im Sinne von materiellen Spenden große Aufmerksamkeit geschenkt wird, bemühen wir uns, die vorhandenen "Lücken" zu schließen, indem wir den Trauernden den so wichtigen Trost spenden, den Leidenden die moralische Unterstützung anbieten usw., was uns allerdings nicht hindert wohltätig zu werden.
Die Gemeinde lebt aber nicht nur von Versammlung zu Versammlung und wird nicht nur von der Außentätigkeit geprägt. Individuelle, familiäre und freundschaftliche Treffen, gemeinsame Spaziergänge und interessante Ausflüge gehören ebenso zu den wichtigen Bestandteilen des Gemeindelebens. Wichtig für uns ist auch der rage Austausch mit anderen ähnlich- und wohlgesinnten Gemeinden hierzulande oder im Ausland, wie USA, Polen, Frankreich, England oder auch Israel.
Wir erachten, dass das Volk Gottes nicht mit irgendeiner göttlich auserwählten Organisation bzw. Konfession auf dieser Welt verbunden ist. Es kann sich überall auf der Erde befinden. Nach der Bekehrung und dem Glauben an Jesus ermutigt uns die Schrift, unser Leben ehrlich und aufrichtig Gott hinzugeben:
„Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und lass deine Augen Gefallen haben an meinen Wegen!“
– Sprüche 23: 26.
Ähnlich äußerte sich Jesus:
„Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen.“
– Johannes 14: 21.
Wir wollen uns durch das Studieren der Bibel Gott nähern, Ihn und Seinen Willen besser kennen lernen und durch Gesang und Gebet lobpreisen. Wir versuchen in jedem Satz eine Tiefe zu finden und entdecken somit die tausendjährige Schrift immer wieder aufs Neue.